Deutschland-Tour (9) (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 18.08.2009, 22:52 (vor 5383 Tagen) @ Oscar (NL)

Das Turnier war 20:30 zu Ende; der Bus (Linie 608) war leider gerade abgefahren. Zum Glück gab es 10 Minuten Gehzeit weiter eine alternative Haltestelle; in der Hallestraße erreicht ich Bus 609 zum Hauptbahnhof.
In Bonn bei einem Subway Geschäft ein Vega-Brötchen verzehrt. Jetzt noch etwas Proviant für die Nachtreise. Wasser gab es noch in so einem Kiosk, aber Äpfel gab es nicht mehr. Also Richtung K-Stadt.

34. ICE 24 Bonn-Köln, 21:44-22:05
411 070 "???"
Es gab reichlich Platz in diesem "ICE International" aus Wien. Da es schon dunkel war, stellte ich mich mit einem Wandplatz zufrieden.
In Köln gibt es nach wie vor 4711: echt "Könisch" Wasser:

[image]

Auch hier waren die Lebensmittelhändler alle dicht. Also noch mal ein paar Züge anschauen und wieder nach Bonn zurück. IC 2121 war 50 Minuten verspätet und wurde mit 101 066 gefahren. Der Russlandzug wurde mit einer mir unbekannten 120 gefahren. Erstaunlich war auch, dass der Zug Köln in westlicher Richtung verließ. Wie kommt der Zug denn in Berlin? Via die Südbrücke?

35. IC 2307 Köln-Bonn, 23:03-23:25 (10 Minuten verspätet)
101 096 + IC-Wagen
Vom abendlichen Zugangebot K-BN war ich enttäuscht: nur vereinzelt Fern- und Regionalzüge. Ja, es gibt auch noch die Stadtbahn, aber zwischen Den Haag und Delft ist abends mehr los, sogar ohne HTM-Straßenbahnlinie 1.

Ich sitze in einem Bpmz und in Gegensatz zu vielen ICE-Fans finde ich die Wagen mehr als OK. Sollten mal wieder ICs Köln-Eindhoven kommen, werde ich bestimmt öfters nach Deutschland reisen.

In Bonn muß ich 40 Minuten warten bis der CNL kommt. 40 langweilige Minuten, denn meine Eisenbahnliteratur war im Koffer...:(

Sonntag 9. August

36. CNL 419 Bonn-München, 0:07-7:15
101 055 + 4 WLAB + 6 Bvcmz + 2 CNL-Bpmz
Platz 186/43. Schön, Abteil ist schon verriegelt, ich komme gar nicht rein. Hallo! Erst 5 Minuten später wird es den übrigen Fahrgästen im Abteil klar, dass in Bonn noch einer eingestiegen ist. Im Dunkel versuche ich mein Bett in Ordnung zu machen. Das geht zum Glück problemlos.
Zwei Italiener auf der Fahrt nach Bologna, zwei Niederländer auf der Fahrt zum Sziget-Festival in Budapest und ein Deutscher auf der Fahrt nach Kärnten. Ich stelle mich als Übersetzer zur Verfügung.

Die Nacht war besser als die vorherige Nacht; zudem war der Zug diesmal pünktlich. Die 24 Stunden waren noch nicht verstrichen, also Koffer raus und Richtung Italien. Nicht mit dem EC via Kufstein, sondern über die touristische Strecke via Mittenwald.

Zurück hatte ich mich vorgenommen, doch via Kufstein zu reisen. Aber warte mal... das ist noch eine Woche, vielleicht gibt es noch Europa-Spezial oder sowas? Nachfrage beim Reisezentrum: nein. Also Rovereto-Kufstein mit BC 25 als //+. Kaum teurer als mit Europa-Spezial. Hinzu kam noch die in Italien obligatorische Sitzplatzreservierung. Weil ich die Trenitalia-Züge vermeiden möchte, wird es den EC 82. Für die Hinfahrt bestelle ich ein Regionalfahrschein Mittenwald-Brennerpass; ab Brenner werde ich dann wohl sehen. Also Fußmarsch zum Starnberger Bahnhof. Nebeneinander stehen zwei Verkehrsrotlingenschlangen:

[image]

Ich entscheide mich für den RE.

37. RE München - Garmisch-Partenkirchen, 8:09-9:33
111 005 + 5 n-Wagen
Ich muss wieder am alten ICE-Forum denken. "Bayern verabschiedet die Silberlinge"! Die erste Antwort: "ein Buntling ist also kein Silberling?"
Klar. Ein Buntling ist kein Silberling, die Verkehrsrotlinge rollen hier immer noch. Ich habe den vorderen 24er-Abteil für mich alleine. Das frische Bahnhofsbrötchen wird verzehrt, während der Zug Richtung Starnberger See rollt. Wir passieren Tutzing; die Strecke wird hier eingleisig. Erster Halt nach Pasing ist Weilheim. Hier ist schon die moderne Bahn zu sehen: die Bayerische RegioBahn die mit Lint-Dieseltriebwagen zwischen Augsburg und Schongau fährt:

[image]

Das Bild wurde aus einem geöffneten Fenster genommen; ein Verhalten, dass ich hoffentlich noch lange erleben darf. M.M.n. haben n-Wagen und Karwendelbahn eine feste Beziehung; Talent & Co passen hier nicht (man schaut sich an, was auf der Ligne de Cerdagne passiert ist: diese Linie soll mit offenen Wagen gefahren werden und nicht mit Stadler Niederflurtriebwagen!).

Bei den verschiedenen Kreuzungsstellen treffen wir stets 111 + n-Wagen, so wie es gehört. Halb zehn ist Garmisch erreicht; die halbe Stunde bis zum Innsbruck-Zug benutze ich für Postkarten schreiben und ins Kästchen werfen. Die Landschaft sieht dann schon alpine aus:

[image]

38. RB Garmisch-Partenkirchen - Innsbruck, 10:04-11:32 (5 Minuten verspätet wegen Anschlußübernahme aus Reutte, SEV mit Bussen wegen Baustelle)
111 003 + 4 n-Wagen
Schade, dass hier 111er fahren. Ich erinnere mich hier nicht-wendezugfähige 110er. Aber immer noch besser als 146er, die passen erst gar nicht zu den Wagen.
Der Zug ist sehr gut gefüllt. Über die Grenze gibt es leider nur Zweistundentakt, vielleicht ist das schon ein Grund. Aber ich kann mich auch vorstellen, dass ein Stadtausflug nach Innsbruck hier sehr beliebt ist. Eine italienische Familie macht gerade das.
Die Strecke ist ein voller Genuss. Manchmal sagen Bilder mehr als Worte. Daher von diesem Abschnitt nur 3 Bilder, ohne weiteres Kommentar:

[image]

[image]

[image]

In Innsbruck wurde der Anschluß auf den EC leider verpasst.

39. R 2 Innsbruck-Steinach, 12:16-12:41
4024 086
Das ist also der neue ÖBB Elektro-Talent, der hier auf 2 S-Bahnlinien verkehrt. Heute verkehrt er übrigens als Regionalbahn = Innsbruck-Matrei ohne Halt. Und so sieht er von innen aus:

[image]

Die Fahrzeuge haben eine Toilette, Klimas und deutliche Durchsagen. Leider war einer dieser Durchsagen nicht so froh: der Zug würde aufgrund einer Baustelle bereits in Steinach enden.
Aber auch bis Steinach ist die Brennerbahn eine schöne Strecke, vor allem wenn man die Europabrücke unterquert:

[image]

40. SEV Steinach-Brenner, 12:45-13:10
Kassbohrer SETRA der PostBus
Trotz Durchsage dass Fahrradmitnahme nur eingeschränkt möglich war, mußten 5 vollbepackte Bikes mit. Hinzu kam die Schleife nach St. Jodok, und so wurde Brenner mit ein paar Minuten Verspätung erreicht, genug jedenfalls um den Anschluß nach Italien zu verpassen...:(

Ich stehe jetzt in Brenner. Der Bus hatte im Dorf gehalten und nicht vor dem Bahnhof. Gut, der Bahnhof wurde gefunden. Jetzt auf der Suche nach einem Fahrplan. Mal sehen: nächster Zug 13:38 nach Meran, Tronco Süd. Gut, aber zuerst eine Fahrkarte kaufen. Wo ist der Automat? Gibt's nicht. Aer warte mal: "Fahrkarten" steht da auf einem Schild. Also mit Koffer, Sporttasche und Rucksack die Treppe hinunter. Im Tunnel kein Schild mehr. Wo muss ich raus? Gleis 6/7 oder 8/9. Hochsteigen. Kein Automat: ich habe wieder falsch gewählt, es war 6/7. Treppe hinunter, Treppe hoch, ja, um die Ecke gibt's den Automaten. Carte Valore: 5, 10 oder 25 Euro. Bis Trento sind es 10,60 Euro. Das schaffe ich also nicht mit der 10 Eurokarte. Bozen? Einfache Fahrt 10 Euro, mit Carte Valore etwas mehr als 5 Euro, sch&%$#%#@!! Trenitalia versucht: 9,20 nach Rovereto mit Regionalzug! Also die Karte gekauft und hopla, zum Zug. Mein Gott, wo beginnt Tronco Sud? In Gossensass???
Ich bin gerade im Zug als ich mich erinnere dass italienische Fahrkarten immer abgestempelt werden müssen, und das hatte ich vergessen... &%^$^$@#&%#%!!! Aus dem Zug, zurück zum "Convalidare" Kästchen dass schlußendlich beim Automaten stand. Als ich stempelte, fuhr der Zug weg...:(

Gut, der nächste Zug: 15:08 erst wieder, aber ganz nach Bologna Centrale. Die anderthalb Stunden werden in einem benachbarten Restochen gefüllt, mein Magen mit einer Lasagne Bolognese.
Als ich um 14:50 wieder am Bahnsteig stehe, folgt gerade die Durchsage, dass der Zug aus Bologna Centrale "e quaranta minuti in ritardo". Selbstverständlich stand keine Reservegarnitur in Brenner bereit, also bedeutete das auch, dass mein Zug 40 Minuten später abfahren würde. Ich suche einige CH-Interrailer auf und verplaudere mit ihnen die Verspätungszeit.

41. IR Brenner-Rovereto, 15:48-18:03 (40 Minuten verspätet)
E464.098 + n-Wagen
Auch italienische Nahverkehrswagen haben das Gattungszeichen n, daher n-Wagen. Für italienische Begriffe (wir erinnern uns die Schrottwagen) ist der Zug sehr angenehm:

[image]

Insgesamt ist der IR lediglich 10 Minuten langsamer als der EC und also eine gute Alternative zum EC. Die Zwischenhalte sind Gossensass, Sterzing, Campo di Trens, Franzensfeste*, Brixen*, Klausen, Waidbrück, Bozen*, Auer, Mezzocorona und Trento*. Halte mit * sind EC-Halte; früher hat der EC auch in Sterzing und Klausen gehalten; mit dem RailJet wird auf M-VR wohl noch weniger gehalten (nur Innsbruck, Bozen, Trento?)
In Trento stelle ich fest, das die guten alten Schuhkartons (ALn.668) verschwunden sind; Trenitalia fährt hier nur noch mit Minuetto-Triebwagen. Ich bin also froh, dass ich 2007 noch mit so einem Schuhkarton gefahren bin.

15 Minuten später ist Rovereto erreicht und geht die Reise mit Privat-Taxi weiter zum Urlaubsort. In Teil 10 meine Italien-Bahnabenteuer.

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum